Kastration

Das sind extrahierte Hoden eines ca 5 Monate alten und 45 Gramm schweren Campbellbocks. Die  Hoden wiegen  4,5 Gramm und machten somit stolze 10 % des Körpergewichst des ehemaligen Besitzers aus. Es kommt noch etwas Fettgewebe dazu , aber der Rest ist reine Potenz !


Nager sind eigentlich Futtertiere/Nahrunggrundlage vieler Wildtiere, deren primäre  Aufgabe in der Natur ist: Arterhaltung zu betreiben / sich zu vermehren. Das bedeutet : Partner suchen und Nachwuchs produzieren. Diese Tiere stehen in der Nahrungskette ganz unten. Greifvögel ernähren sich zu Rund 90 % nur von dem Mäusefang. Bei Untersuchungen des Mageninhaltes von erlegten Füchsen zB. wurden  48 bis sogar 73 Wühlmäuse gefunden.
Deshalb machen die Mäuseartigen in den Natur nichts anderes, als eigentlich NUR für "Nachschub" zu sorgen. Somit sind die Nager permanent in der Gesellschaft anderer gegengeschlechtlicher Artgenossen um sich zu verpaaren. Egal ob es wechselnde Partner sind, kurzfristig oder langfristig. Dieses Verhalten, auch wenn sie nur zum Zweck der Fortpflanzung dient, spricht zum größten Teil auch für die  Sozialvertäglichkeit.

Seit geraumer Zeit wird gleichgeschlechtliche Campbell- Paar/Gruppenhaltung in der Heimtierhaltung recht erfolgreich praktiziert. Manchmal ist es jedoch nicht einfach eine optimale gleichgeschlechtliche Gruppenzusammensetzung zu gestalten, weil  Streitverhalten (aggressives revierbedingtes Verhalten, hormonbedingte Aggressionen, falsche Partnerwahl),  die Harmonie des Rudels stört. Gruppen müssen getrennt werden....Folge: Einzelhaltung. Diese kann allerdings krankhafte, wissenschaftlich nachgewiesene Veränderungen hervorrufen, die  menschlichen Depression und Schizophrenie ähneln.

Um das zu verhindern halte ich eine Kastration (dem Männchen werden die Hoden entfernt) für eine sehr sinvolle Alternative. Somit kann der kastrierte Bock (er muss zum Zeitpunkt der Kastration  voll geschlechtsreif sein und nicht weniger als 40gr. wiegen), danach mit einem Weibchen vergesellschaftet werden. Der Urinstinkt bleibt weiterhin vorhanden, der Bock besteigt das Weibchen , allerdings ohne das Risiko, dass das Paar permanent Nachwuchs produziert. Das kommt eigentlich der artgerechten Haltung sehr nahe.

Der Preis für eine Kastration wird nach der Gebührenverordnung der Tierärzte berechnet und liegt bei 52 Euro. Zwerghamster sind z.B. im Vergleich zu Katzen sehr klein und deswegen viel schwerer zu operieren. Zusätzlich   ist das gesundheitliche Risiko einer  Injektionnarkose vorhanden. Jedoch haben die Erfahrungen zahlreicher Kastrationen, des Tierarztes meiner Wahl   gezeigt, dass es eine positive  Erfolgsquote auf dem Gebiet von über 95% gibt . Die Tiere sind innerhalb kürzester Zeit wieder fit und der Heilungsprozess ( Zufütterung von Antibiotikum wird empfohlen), verläuft erstaunlich schnell und komplikationslos. Der einzige Nachteil ist, die noch strängere Diät die das kastrierte Männchen einhalten sollte, da sich der Hormonmangel negativ auf den Stoffwechsel auswirken kann.


Den Tieren zuliebe sollte besser ganz auf die Haltung der Campbells verzichtetet werden, bevor sie einzeln gehalten werden.

 

 

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